Geophysik, Katastrophenschutz

Erdbeben im Juli 2025

Im Juli wurden in Österreich acht Erdbeben von der Bevölkerung wahrgenommen. Vier Epizentren lagen in Salzburg, sowie jeweils zwei in Niederösterreich und in der Steiermark.

Am 2. Juli ereignete sich um 05:24 Uhr MESZ ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,7 etwa 6 km südöstlich von Sollenau, Niederösterreich (47,87°N, 16,30°O). Die Bevölkerung nahm das Beben als ein schwaches Zittern und Grollen wahr. Die Epizentralintensität erreichte 3 Grad auf der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).

Rund 5 km südwestlich von Berndorf, Niederösterreich (47,92°N, 16,06°O) erschütterte am 13. Juli um 13:13 Uhr MESZ ein Erdbeben die Region zwischen Pernitz, Bad Fischau und Baden. Das Beben der Magnitude 3,0 wurde dem Erdbebendienst von über 60 Personen gemeldet und wurde schwach bis deutlich wahrgenommen. Die Intensität betrug knapp 4 Grad (EMS-98).

Am 15. Juli um 08:01 Uhr MESZ konnte bei Scheifling in der Steiermark (47,11°N, 14,36°O) ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,2 vereinzelt und nur sehr schwach verspürt werden. Die Epizentralintensität erreichte 2 bis 3 Grad (EMS-98). Am selben Tag ereignete sich um 13:01 Uhr MESZ bei Pöls bei Judenburg, Steiermark (47,24°N, 14,60°O) ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Die Erschütterungen wurden in einem Umkreis von 10 km zum Teil deutlich mit einer Intensität von 4 Grad (EMS-98) wahrgenommen.

Rund 5 km südlich von Golling, Salzburg (47,54°N, 13,18°O) ereigneten sich am 18. Juli um 05:22 Uhr, 07:09 Uhr und 23:14 Uhr MESZ drei Erdbeben mit einer Magnitude von 2,8, 1,7 und 2,3. Die beiden stärkeren Ereignisse wurden dem Erdbebendienst von insgesamt 25 Personen gemeldet und wurden im Bereich von Golling und Scheffau schwach bis deutlich mit einer Intensität von 3 bis 4 Grad (EMS-98) wahrgenommen. Das schwächere Erdbeben erreichte eine Intensität von 2 bis 3 Grad (EMS-98).

Am 28. Juli um 11:12 Uhr MESZ ereignete sich ein weiteres Erdbeben bei Golling, Salzburg (47,56°N, 13,14°O). Mit einer Magnitude von 2,4 wurde es von mehreren Personen schwach bis deutlich verspürt und erreichte eine Intensität von 3 bis 4 Grad (EMS-98).

Der Österreichische Erdbebendienst dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.

Kartengrafik

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Epizentren und Intensitäten der im Juli 2025 in Österreich verspürten Erdbeben. © GeoSphere Austria.

Intensitätsskala EMS-98

Auszug aus der Kurzform der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg.

  • 2 Grad Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen
  • 3 Grad Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln.
  • 4 Grad Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln.

Weltweite starke Erdbeben

Datum / Weltzeit / M / Epizentrum / Kommentar

8. Juli 2025 / 21:41 / 5,7 / Guatemala, Amatitlan / 14,45°N  90,65°W / Mehrere Todesopfer, hunderte Verletzte, Hangrutschungen und starke Schäden

14. Juli 2025 / 05:49 / 6,7 / Indonesien, 179 km vor der Küste in der Banda-See / 6,15°S 131,21°O / Unbewohnte Meeresregion

16. Juli 2025 / 20:37 / 7,3 / Alaska, vor der Küste / 54,55°N 160,47°W / Sehr kleiner Tsunami (6 cm) wurde gemessen

20. Juli 2025 / 06:49 / 7,4 / Kamtschatka, vor der Küste von Petropavlovsk / 52,91°N 160,79°O / Kleinere Schäden und kleiner Tsunami

24. Juli 2025 / 23:37 / 6,6 / 176 km vor der Küste von Mata Utu / 14,82°S 175,72°W / Unbewohnte Meeresregion

28. Juli 2025 / 22:10 / 6,9 / Region Macquarie Inseln / 57,61°S 157,10°W / Unbewohnte Meeresregion

29. Juli 2025 / 21:25 / 5,7 / Guatemala, Comapa / 14,06°N 89,88°W / Zwei Todesopfer, einige Verletzte, Stromausfälle und starke Schäden

29. Juli 2025 / 23:24 / 8,8 / Kamtschatka, 119 km vor der Küste von Petropavlovsk / 52,51°N 160,32°O / Mehrere Verletzte, teils schwere Schäden, Evakuierungen nach Tsunami-Alarm für den gesamten Pazifik, Tsunami in Kamtschatka bis zu 5 m hoch, im gesamten Pazifik kleinere Tsunamis gemessen, dieses Beben ist unter den zehn stärksten jemals gemessenen

Österreichischer Erdbebendienst - GeoSphere Austria Hohe Warte 38, A-1190 Wien Tel. +43 1 36026 2508 E-Mail: seismo@zamg.ac.at