Generalsekretärin der Weltorganisation für Meteorologie zu Besuch in Wien
Am Dienstag (16.9.2025) besuchte Celeste Saulo, Generalsekretärin der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), die GeoSphere Austria auf der Hohen Warte in Wien. Die WMO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und koordiniert die weltweite Zusammenarbeit in den Bereichen Meteorologie, Hydrologie und verwandter geophysikalischer Wissenschaften sowie die Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Reduzierung von Wetterextremen.
„Die GeoSphere Austria spielt in vielen Bereichen eine wichtige Rolle in der weltweiten meteorologischen Gemeinschaft und beteiligte sich zum Beispiel als eines der ersten Länder in unserem SOFF-Programm, das Vorhersagen und Frühwarnsysteme in Entwicklungsländern verbessert und somit hilft, Leben und Infrastruktur zu schützen“, betonte Celeste Saulo, Generalsekretärin der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), bei ihrem Gespräch mit der Generaldirektion der GeoSphere Austria Sylvia Bauer-Beck und Andreas Schaffhauser.
Im SOFF-Programm (Systematic Observations Financing Facility) arbeitet die GeoSphere Austria mittlerweile mit neun Ländern auf drei Kontinenten zusammen: Südsudan, Tschad, Dschibuti, Sierra Leone, Guyana, St. Lucia, Dominica, St. Vincent und die Grenadinen, Laos.
Ein Thema des Arbeitsgesprächs in Wien waren auch neue Methoden für Warnungen. „Eine für uns strategisch wichtige Entwicklung sind Multi-Hazard-Warnungen, also Warnungen, die mehrere Gefahren berücksichtigen“, sagte Andreas Schaffhauser, der wissenschaftliche Generaldirektor der GeoSphere Austria, „da wir zum Beispiel Wetterdienst, Erdbebendienst und geologische Abteilungen im Haus haben, können wir hier sehr effektiv an Lösungen arbeiten. Mit unseren AMAS-Dienstleistungen, Austrian multi-hazard impact-based advice service, arbeiten wir außerdem sehr eng mit allen im Warnbereich wesentlichen österreichischen Organisationen zusammen, wie etwa dem Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagement, dem Katastrophenschutz und den zuständigen Stellen für Hochwasserschutz, Lawinenwarnung und Luftgüte sowie den Landesanitätsdirektionen.“
Ein weiteres Thema beim Besuch der WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo auf der Hohen Warte in Wien war die internationale Zusammenarbeit bei Warnungen vor radioaktiven Freisetzungen.
Die GeoSphere Austria ist im Auftrag der WMO eines von weltweit zehn „Regional Specialized Meteorological Centre for nuclear Emergency Response Activities (RSMC ERA)“ und dabei vor allem für Europa und Afrika zuständig. Wird erhöhte Radioaktivität gemessen oder ist in einem Kernkraftwerk ein Unfall passiert, starten an der GeoSphere Austria Berechnungen woher die radioaktive Wolke kommt bzw. wohin sie zieht.
Die vierjährige Amtszeit als Generalsekretärin der WMO begann Celeste Saulo am 1. Januar 2024. Zuvor war sie Direktorin des Nationalen Wetterdienstes von Argentinien und Vizepräsidentin der WMO. Mit Celeste Saulo ist erstmals eine Frau und erstmals eine Expertin aus Südamerika an der Spitze der WMO.
Die Wurzeln der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) liegen in Österreich. 1873 wurde in Wien beim ersten internationalen Meteorologiekongress beschlossen, die Internationale Meteorologische Organisation (IMO) zu gründen, um die weltweite Zusammenarbeit zu fördern. Aus dieser Organisation wurde am 23. März 1950 die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), hat ihren Sitz in Genf und ist Teil der Vereinten Nationen (UNO). Österreich ist seit 1955 Mitglied in der WMO und dort durch die GeoSphere Austria vertreten.