Herbst 2025 etwas zu mild
Vorläufige Klimabilanz der GeoSphere Austria: Temperatur im meteorologischen Herbst 2025 etwas über dem vieljährigen Durchschnitt (unter den 50 wärmsten der Messgeschichte). Niederschlag (-10 Prozent) und Sonnenstunden (-3 Prozent) im österreichweiten Mittel im Bereich des Klimadurchschnitts.
Der meteorologische Herbst (Sep., Okt., Nov.) brachte die für die Jahreszeit typischen Temperaturschwankungen und fiel insgesamt etwas zu mild aus.
„In der vorläufigen Bilanz liegt der meteorologische Herbst 2025 im Tiefland Österreichs auf Platz 43 in der Reihe der wärmsten Herbste der 259-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen auch Platz 39 in der 175-jährigen Gebirgsmessreihe“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.
Im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit, dem Klimamittel 1991-2020, liegt der Herbst 2025 im Tiefland und auf den Bergen Österreichs um 0,1 Grad über dem Durchschnitt. Im Vergleich zum Zeitraum 1961-1990, der von der globalen Klimaerwärmung noch nicht so stark beeinflusst war, ist der Herbst 2025 im Tiefland Österreichs um 0,8 Grad und auf den Bergen um 0,5 Grad zu mild.
Mitte September und Anfang November gab es für einige Zeit ungewöhnlich warmes Wetter. An einigen Wetterstationen lagen die Temperaturen sogar nahe an den Monatsrekorden. Zum Beispiel wurden am 19. September am Pitztaler Gletscher (T, 2864 m16,0 °C gemessen und am Brunnenkogel (T, 3437 m) 13,6 °C. Das ist an beiden Stationen der zweithöchste in einem September gemessene Wert. Allerdings haben beide Stationen relativ kurze Messreihen (Pitztaler Gletscher seit 1989 und Brunnenkogel seit 2003).
Die Zahl der Tage mit Frost (Tiefstwert unter 0 °C) war im Herbst 2025 in allen Höhenlagen ungefähr im Bereich des vieljährigen Durchschnitts: Unterhalb von 500 Meter Seehöhe gab es im österreichweiten Mittel 10 Frosttage (+1 Prozent zum Durchschnitt 1991-2020), von 500 bis 1000 Meter Seehöhe 18 Frosttage (+6 Prozent zum Durchschnitt), von 1000 bis 1500 Meter Seehöhe 24 Frosttage (-2 Prozent zum Durchschnitt) und von 1500 bis 2000 Meter 30 Frosttage (+0 Prozent zum Durchschnitt).
„Die Niederschlagsmenge lag im meteorologischen Herbst 2025 in der österreichweiten Auswertung 10 Prozent unter dem vieljährigen Mittel. Das ist deutlich innerhalb der normalen Schwankungsbreite“, sagt Alexander Orlik von der GeoSphere Austria, „die typischen Abweichungen der Niederschlagsmenge liegen im Herbst bei plus/minus 21 Prozent.“
Deutliche Unterschiede ergibt die regionale Auswertung. „Grob gesagt zeigt sich ein Gefälle von einem zu trockenen Südwesten zu einem zu feuchten Nordosten“, sagt Klimatologe Orlik. „Zum Beispiel gab es in Teilen von Osttirol und Oberkärnten 25 bis 50 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Herbst. Im Waldviertel und Weinviertel, besonders in den nördlichen Regionen, fiel hingegen bis zu 40 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Durchschnitt.
Der Herbst 2025 brachte die für die Jahreszeit typischen ersten Wintereinbrüche. Die Schneehöhen entsprechen jetzt, Ende November, unterhalb von 1500 Meter Seehöhe ungefähr dem klimatologischen Durchschnitt. Oberhalb von 1500 Meter Seehöhe sind die Schneehöhen derzeit bis zu etwa 40 Prozent unter dem Durchschnitt.
Zum Beispiel lagen Ende November (Stand 28.11.2025) bei der Wetterstation Rudolfshütte in den Hohen Tauern (S, 2317 Meter) bis zu 77 Zentimeter Schnee. Im vieljährigen Durchschnitt sind hier es Ende November bis zu 114 Zentimeter (-32 Prozent). In Obergurgl (T, 1941 Meter) sind es derzeit 28 Zentimeter gegenüber 40 Zentimeter im vieljährigen Durchschnitt (-30 Prozent).



